Vorausschauende Wartung

Was sind die Herausforderungen? 

Maschi­nen und Anla­gen sind Pro­duk­tivkap­i­tal, das Pro­duk­te im Ide­al­fall dauer­haft, kon­stant und in gle­ich­bleiben­der Qual­ität her­stellen kann. In der Prax­is kön­nen jedoch Defek­te, Qual­itätsab­we­ichun­gen oder kost­spielige Still­stand­szeit­en die Pro­duk­tion stören. Daher sind Ser­vice und Wartung in der Pro­duk­tion uner­lässlich. Feste Wartungsin­ter­valle verur­sachen jedoch unnötig hohe Kosten. Kurzfristige Instand­hal­tungs­maß­nah­men basieren auf his­torischen Dat­en und dienen der schnell­st­möglichen Behe­bung von Aus­fällen, nicht aber ihrer Ver­mei­dung.[1]

Welche Dat­en kön­nen helfen? 

Maschi­nen­dat­en (Tem­per­atur, Feuchtigkeit, Lärm) Dat­en über Her­stel­lung­sprozesse, Pro­duk­te und Pro­duk­tion­sumge­bun­gen His­torische Maschi­nen- und Pro­duk­tions­dat­en.[1]

Wozu dienen die Daten? 

Maschi­nen, die gewartet wer­den müssen oder sog­ar aus­fall­en, zeigen vorher bes­timmte Muster. Dies kön­nen zum Beispiel Tem­per­aturtrends oder Vibra­tionsin­ten­sitäten sein. Aufgeze­ich­nete Dat­en wer­den ständig mit diesen Mustern ver­glichen, um den Wartungs­be­darf abzuschätzen. Zuver­läs­sige Prog­nosen erfordern viele Dat­en. Wenn ein Wartungs­be­darf erkan­nt wird, wird eine Mel­dung gener­iert. Auf diese Weise kön­nen entsprechende Kom­po­nen­ten repari­ert oder aus­ge­tauscht wer­den, bevor es zu Schä­den kommt. Neben Pre­dic­tive Main­te­nance gibt es auch Pre­scrip­tive Main­te­nance. Pre­scrip­tive Main­te­nance sieht nicht nur Prob­leme vor, son­dern ergreift auch Maß­nah­men zu ihrer Behe­bung. Beispiel­sweise passt es Para­me­ter (z. B. Tem­per­atur, Geschwindigkeit) automa­tisch an, um opti­male Pro­duk­tions­be­din­gun­gen aufrechtzuer­hal­ten. Pre­dic­tive Main­te­nance ist derzeit jedoch weit­er ver­bre­it­et.[1] 

Wo wurde diese Daten­nutzung angewendet? 

Der Luft- und Raum­fahrtkonz­ern Boe­ing hat die Soft­ware »Boe­ing Ana­lytX« entwick­elt. Durch die Ver­ar­beitung von Dat­en aus dem Flug­be­trieb unter­stützt es die Wartung von Maschi­nen und sorgt so für einen effizien­ten Betrieb. 

Siemens Tech­nolo­gies nutzt Raili­gent-Soft­ware, um Zugaus­fälle zu ver­mei­den und die Wartung zu opti­mieren. Dazu wer­den Sen­sor­dat­en, his­torische Dat­en und bahn­spez­i­fis­che Pro­duk­t­dat­en verwendet. 

Der Tech­nolo­giekonz­ern Gen­er­al Elec­tric sam­melt, spe­ichert und wertet Geräte­dat­en von Energiev­er­sorgung­sun­ternehmen aus. Mit diesen Infor­ma­tio­nen kön­nen notwendi­ge Repara­turen frühzeit­ig erkan­nt und schnell durchge­führt werden.

Der Aufzugsh­er­steller Schindler set­zt bei seinen Aufzü­gen auf Pre­dic­tive Main­te­nance. Dazu ist der Aufzug mit dem Inter­net ver­bun­den und liefert kon­tinuier­lich Dat­en an die Basis. Ver­gle­ichen Sie diese Dat­en mit his­torischen Dat­en über Aus­fälle. Dadurch kann der Wartungs­be­darf frühzeit­ig erkan­nt werden.

Das Tech­nolo­gie­un­ternehmen Georg Fis­ch­er Machin­ing Solu­tions (GFMS) bietet seinen Kun­den Dien­stleis­tun­gen auf der Plat­tform »rCon­nect« an. Dazu gehört die dig­i­tale Ver­net­zung von Maschi­nen, die eine per­ma­nente Maschi­nenüberwachung, vorauss­chauende Wartung und den Fernzu­griff auf Maschi­nen ermöglicht.[1]

Wie trägt diese Daten­nutzung zur Wertschöp­fung bei?

Mit daten­basiert­er vorauss­chauen­der Wartung wird die Pro­duk­tion gegenüber inter­vall- oder zeit­basierten Wartungs­maß­nah­men opti­miert. Wartungskosten wer­den reduziert. Gle­ichzeit­ig wer­den Effizienz und Lebens­dauer der Mas­chine verbessert. Eine frühzeit­ige Vorher­sage von Aus­fällen kann ent­gan­genen Gewinn oder Imageschä­den beim Kun­den vor­beu­gen.[1]

Quel­lenangaben

[1] Vgl. “Vorauss­chauende Wartung” (30.01.2023), unter https://www.data-mining-und-wertschoepfung.de/de/forschung/daten-erfolgreich-nutzen/wartung.html (30.01.2023).