Use Case Regaloptimierung

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Worin beste­ht die Herausforderung?

Die Ein­teilung und Befül­lung von Regalen wird sowohl im Einzel­han­del als auch in der Intral­o­gis­tik von Lager­hallen prak­tiziert. Die Pro­duk­t­platzierung in den Regalen, zum Beispiel durch die tak­tis­che Anord­nung in Platzierung­shöhe, Kom­bi­na­tion und Menge, hat eine Auswirkung auf den jew­eili­gen Umsatz im Han­del. Durch die steigende Anzahl an Konkur­ren­zpro­duk­ten wer­den Regalplätze immer wertvoller. Fra­gen der Regalgestal­tung sind jedoch kom­plex und bein­hal­ten diverse Fak­toren wie Kaufge­wohn­heit­en oder Umsatz- und Deck­ungs­beitrag der jew­eili­gen Pro­duk­te. Auch bei der Lager­hal­tung in der Intral­o­gis­tik ist die opti­male Aus­nutzung der Lager­re­gale eine tägliche kom­plexe und dynamis­che Auf­gabe, zum Beispiel um die Bewe­gungsabläufe der Lager­mi­tar­bei­t­en­den zu optimieren.

Welche Dat­en kön­nen hier helfen?

• Sta­tis­che und dynamis­che Pro­dukt- und Sortimentsdaten

• Dat­en zum Lager-/Han­del­sraum (Anzahl der Regalseg­mente und deren Anord­nung, Regal­zo­nen und Maße, Anzahl und Struk­tur der Regal­bö­den sowie die Kun­den­laufrich­tung, aktuelle Abverkaufszahlen)

• Scan­ner­dat­en aus dem Han­del oder der Intral­o­gis­tik (elek­tro­n­is­che Regaletiketten)

• His­torische oder prog­nos­tizierte Dat­en zu Kaufge­wohn­heit­en der Kundschaft

Wie kommt der Nutzen aus den Daten?

Durch die Nutzung von Dat­en kön­nen War­en­träger und Waren­grup­pen so posi­tion­iert wer­den, dass eine opti­male Platzierung in Menge und Anord­nung – entwed­er für eine Absat­zop­ti­mierung im Han­del oder die Prozes­sop­ti­mierung in der Intral­o­gis­tik – erre­icht wird. Eine Soft­ware ermöglicht die richtige Anord­nung von Pro­duk­ten in Regalen und Lager­flächen. Dabei wer­den auf Basis der Dat­en lokale Opti­mierung­sprob­leme gelöst. So wer­den indi­vidu­elle Vorschläge zur Flächen- und Rega­lop­ti­mierung generiert.

Wo wird diese Daten­nutzung bere­its angewendet?

• Die Molk­erei Alois Müller hat die Rega­lop­ti­mierungs-App »ROSY« entwick­elt. Mit ihr wird die Regal­si­t­u­a­tion der Milch­pro­duk­te (die soge­nan­nte »weiße Lin­ie«) im Lebens­mit­teleinzel­han­del vor Ort in Echtzeit erfasst. Mit dieser Daten­ba­sis und zusät­zlichen Dat­en zu Kun­den­präferen­zen wer­den Vorschläge zur Opti­mierung der Regalbestück­ung gener­iert. Sach­sen­milch nutzt diese App, um die Platzierung eigen­er Pro­duk­te in den Han­del­sre­galen zu optimieren.

• Das IT-Unternehmen Relex bietet Einzel­händlern Soft­ware zur Han­del­sop­ti­mierung an. Für die Flächen- und Rega­lop­ti­mierung analysiert Relex Absatz­dat­en und lokale Dat­en und erstellt Prog­nosen, um Regalüber­fül­lung zu ver­mei­den und die Anord­nung der Pro­duk­te zu optimieren

Welchen Beitrag leis­tet diese Daten­nutzung zur Wertschöpfung?

Eine opti­mierte Regalpla­nung steigert Pro­duk­tab­sätze und hil­ft, Leerverkäufe zu ver­mei­den. Die Rega­lop­ti­mierung in der Intral­o­gis­tik sorgt für effizien­tere, beschle­u­nigte Abläufe. Der Wertschöp­fungs­beitrag beste­ht daher in der Opti­mierung von Sor­ti­ment, Bestand und Raum in Bezug auf gewin­nrel­e­vante Größen des Umsatz- und Deck­ungs­beitrags und bezüglich der opti­malen Bedi­enung von Nachfragen.

Quellen: plan + impuls GmbH (2018), Relex Solu­tions GmbH (2020)

Pub­lika­tion: Wie Unternehmen Dat­en heute schon nutzen und in Zukun­ft nutzen kön­nen. Her­aus­ge­ber: Fraun­hofer IMW, Inhalt: Data Min­ing und Wertschöpfung