Use Case Verkauf von Daten

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Worin beste­ht die Herausforderung?

Unternehmen ver­fü­gen über Dat­en, die sie zur Ausübung ihrer Geschäft­stätigkeit benöti­gen oder die sie dabei erzeu­gen. Die Spe­icherung und Bere­ini­gung von Dat­en ist ressourcenbindend (z. B. Aufwände für Infra­struk­tur und Daten­vorver­ar­beitung). Gle­ichzeit­ig sind Dat­en ein wertvolles Gut, mit dem neue Geschäfts­felder erschlossen wer­den kön­nen. Der Besitz von Dat­en muss nicht unbe­d­ingt bedeuten, dass Unternehmen auch einen unmit­tel­baren wertschöpfend­en Ver­wen­dungszweck gener­ieren kön­nen. Dieser kann sich stattdessen dann ergeben, wenn die Dat­en an andere Unternehmen verkauft wer­den, die selb­st nicht über diese Dat­en ver­fü­gen, daran aber ein wirtschaftlich­es Inter­esse haben.

Welche Dat­en kön­nen hier helfen?

• Prinzip­iell alle Dat­en, die einem Unternehmen vor­liegen und für die es Inter­essierte gibt

• Aktuell beson­ders promi­nent: Sen­sor­dat­en zu den Zustän­den und Ver­läufen von Maschi­nen und Anla­gen oder aggregierte Nutzerdaten

Wie kommt der Nutzen aus den Daten?

Beim Verkauf (oder auch Tausch) von Dat­en sind sehr viele Vari­a­tio­nen denkbar. Der Nutzen der Dat­en und die Inwert­set­zung im neuen Kon­text ist abhängig vom konkreten Anwen­dungs­fall. Meist wer­den die trans­ferierten Dat­en in ihrem neuen Kon­text angere­ichert bzw. neu verknüpft, um einen neuen Nutzen zu erzeu­gen. Häu­fig sind Käufer und Verkäufer in unter­schiedlichen Branchen tätig, ste­hen also nicht im Wet­tbe­werb. Oft wer­den Dat­en nicht isoliert verkauft, son­dern gemein­sam mit ein­er auf den Dat­en auf­bauen­den Dien­stleis­tung. In Geschäft­snet­zw­erken wer­den außer­dem Dat­en von mehreren Unternehmen getauscht oder kom­biniert (Daten­mark­t­platz).

Wo wird diese Daten­nutzung bere­its angewendet?

• Steamr ist eine Plat­tform für den freien Tausch und Han­del von Echtzeit­dat­en. Auf der glob­alen Open- Source-Plat­tform kön­nen in einem Peer-to-peer-Net­zw­erk Echtzeit­dat­en verkauft wer­den. Händler leg­en dabei den Preis für ihre Dat­en selb­st fest, die Plat­tform erhält eine Provision.

• Der Medi­enkonz­ern Face­book ver­fügt über eine detail­lierte Daten­ba­sis für das Erstellen von Nutzer­pro­filen. Mit dieser Daten­ba­sis ermöglicht Face­book wer­be­treiben­den Unternehmen, Anzeigen ziel­grup­pen­spez­i­fisch zu schalten.

• Fly­Nex sam­melt räum­liche Dat­en und Geoin­for­ma­tio­nen durch Drohnen­flüge. Diese Infor­ma­tio­nen wer­den in ein­er Pay-as-you-go-Lösung ange­boten. Dabei wer­den präzise und aktuelle Dat­en über den gesamten deutschen Luftraum zur Ver­fü­gung gestellt, welche für die unbe­man­nte Luft­fahrt und den Ein­satz von Geräten außer­halb der Sichtweite benötigt werden.

Welchen Beitrag leis­tet diese Daten­nutzung zur Wertschöpfung?

Der Verkauf von Dat­en ist oft ein zusät­zlich­es Geschäfts­feld, welch­es ergänzend zum Kerngeschäft betrieben wird. Für den Verkauf von Dat­en ist es wichtig, eine hohe Daten­qual­ität zu gewährleis­ten. Des Weit­eren muss ein angemessen­er Preis für die Dat­en gefun­den wer­den. Dieser ist oft­mals abhängig vom Nutzen der Dat­en für die Kundin­nen und Kunden.

Quellen: Streamr Net­work AG (2020), Ini­tia­tive klick­safe (2020), Fly­Nex (2018)

Pub­lika­tion: Wie Unternehmen Dat­en heute schon nutzen und in Zukun­ft nutzen kön­nen. Her­aus­ge­ber: Fraun­hofer IMW, Inhalt: Data Min­ing und Wertschöpfung