Herausforderungen
„Forschungs- und Entwicklungsprozesse rund um die Produktentwicklung umfassen Markt- und Zielgruppenanalysen, Erstellung von Lastenheften und Zielkosten- und Preisdefinition oder auch Umsetzungs- und Testphasen.“ Die Herausforderung ist in der Produktentwicklung selbst, die von einem hohen von Investitionsrisiko und vielen unsicheren Variablen geprägt sein kann. Steigende Marktdynamiken beanspruchen jedoch eine rasche und funktionierende Produktentwicklung. Um diese bestmöglich am Kunden auszurichten, spielt auch die Co-Kreation mit den (industriellen) Kunden eine verstärkend wichtige Rolle in der Produktentwicklung. Diese birgt ihre eigenen Herausforderungen im Wissenstransfer und der interpretativen Unsicherheit, zum Beispiel verschiedene Fachkenntnisse, kulturell bedingte Missverständnisse, örtliche Verteilung der Partner.[1]
Welche Daten können von Nutzen sein?
- Daten von Kunden und Marktdaten zur Nachfrage nach Produkten mit bestimmten Merkmalen oder bei bestimmten Preisen
- Umfrage- und Experimentaldaten[1]
Wie kommt der Nutzen aus den Daten?
Markt‑, Nutzungs- und Kundendaten können Hinweise auf neue Bedürfnisse der Kunden liefern und damit die Produktentwicklung beeinflussen. Durch Digital Prototyping mittels Softwareprogrammen werden digitale Zwillinge zukünftiger Produkte entwickelt und deren Verhalten im Kontext einer konkreten Anwendung simuliert und angepasst. Der Vorteil dabei ist, dass das Produktverhalten schneller und kostengünstiger vorhergesagt und mögliche Fehler identifiziert werden können. Im Bereich der gemeinsamen Produktentwicklung zwischen produzierenden Unternehmen und (Industrie-)Kunden bieten digitale Lösungen wie Anwendungen mit Augmented Reality und Virtual Reality neue Potenziale für eine optimierte Co-Creation, um möglichst marktrelevante Produkte zu entwickeln. [1]
Heutige Anwendung dieser Datennutzung
Im Forschungsbereich „Advanced Materials and Systems Research“ entwickelt BASF, der Chemiekonzern, neue Strukturmaterialien, Dispersionen und Funktionen. Dazu wurden Experimentdaten erstellt und mit Kundendaten verknüpft. Beispielsweise können benutzerdefinierte Farben erstellt werden. [1]
Autohersteller Jaguar nutzt Umfragedaten, um Kunden stärker in die Entwicklung seiner Fahrzeuge einzubeziehen. Sie werden vor und nach dem Kauf mündlich und schriftlich befragt. Die Befragungsdaten fließen in die Entwicklung neuer Produkte und die Weiterentwicklung bestehender Modelle ein. [1]
Das Softwareunternehmen Autodesk bietet Lösungen für alle Phasen der datengetriebenen Produktentwicklung. Mit „Autodesk 3d Max“ können Bilder und interaktive Videos integriert oder mit dem Softwaremodul „Autodesk Simulation 360“ eine Simulation des digitalen Produktzwillings erstellt werden.[1]
Das Automatisierungslösungsunternehmen AH Automation AB setzt darauf, Produkte in Zusammenarbeit mit Industriekunden zu entwickeln und mit Hilfe digitaler Lösungen zu gestalten. Entwerfen und optimieren von neuen Automatisierungsprodukten ist durch VR-Anwendungen möglich. [1]
Die Fahrzeuge des Automobilherstellers Daimler AG sammeln auf der Fahrt aktiv Daten (z. B. zu Abständen und Geschwindigkeiten) und werten diese in Echtzeit aus. Auf dieser Datenbasis werden neue Fahrassistenten und Produktmodule wie der Abstands-Assistent DISTRONIC entwickelt. [1]
Wie trägt diese Datennutzung zur Wertschöpfung bei?
Die Nutzung von Daten in Teilschritten der Produktentwicklung sorgt für mehr Transparenz und bessere Entscheidungsgrundlagen. Es kann Unsicherheiten und Investitionsrisiken ausgleichen und die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Einführung neuer Produkte erhöhen. Dadurch werden bestehende Mehrwerte gestärkt und neue Mehrwerte rund um neue Produkte generiert bzw. optimiert. Kundenbeziehungen werden auch durch den Einsatz digitaler Lösungen und den Austausch von Daten mit Kunden gestärkt. [1]
Quellenangabe
[1] Vgl. “Produktentwicklung” (19.01.2023), https://www.data-mining-und-wertschoepfung.de/de/forschung/daten-erfolgreich-nutzen/produktentwicklung.html (19.01.2023).