Use Case Logistikprozesse

Logistikprozesse

Bild­nach­weis: William Potter/Shutterstock.com

Worin beste­ht die Herausforderung?

Unternehmen streben eine Opti­mierung ihrer Beschaf­fungs- und Lie­fer­routen an, um Kosten zu senken und Liefer- sowie Lagerzeit­en zu verbessern. Die Touren­pla­nung umfasst kom­plexe Vorgänge der Grup­pierung und Routen­festle­gung, um Waren­grup­pen oder Trans­portaufträge opti­mal zu kom­binieren und über die Trans­port­net­zstruk­turen zu erhal­ten oder zur Kund­schaft zu brin­gen. Eine Vielzahl an Infor­ma­tio­nen fließt in die Pla­nung­sprozesse ein, die in manueller Durch­führung sehr zeit­in­ten­siv sind. Bei kurzfristi­gen Schwankun­gen oder Änderungs­be­dar­fen sind die Prozesse außer­dem manuell schw­er anzupassen.

Welche Dat­en kön­nen hier helfen?

• Lager­dat­en (z. B. aus Scancodes)

• Bewe­gungs­dat­en

• Detail­in­for­ma­tio­nen rund um die geplante Tour (Öff­nungszeit­en und Gegeben­heit­en der Ent­ladestelle bei der Kund­schaft, Aufträge ent­lang ein­er Tour, Ein­schränkun­gen bei Fahrzeug­typ und ‑größe, weit­ere Restrik­tio­nen ent­lang der Fahrtwege, Zusam­men­ladungsver­bote, Baustellen im Straßen­netz, Per­son­alver­füg­barkeit­en, CO2-Min­imierungsziele des Unternehmens

• Aus diesen Dat­en wer­den Beschaf­fungswege simuliert und als Sim­u­la­tions­dat­en weiterverwendet

Wie kommt der Nutzen aus den Daten?

Die Touren­pla­nung kann durch die Kom­bi­na­tion der Dat­en opti­miert wer­den. Mit automa­tis­chen Ver­fahren lässt sich auch die Vielzahl rel­e­van­ter Infor­ma­tio­nen berück­sichti­gen. So erhal­ten Nutzende indi­vidu­elle Vorschläge für Routen. Über Sim­u­la­tio­nen kön­nen Schwach­stellen des Trans­port­net­zw­erks im Vor­feld sicht­bar gemacht wer­den. Mit Echtzeit-Dat­en kann auch dynamisch auf Änderun­gen »on the road« reagiert werden.

Wo wird diese Daten­nutzung bere­its angewendet?

• Das Unternehmen KOCO solu­tions bietet eine IoT­Fuhrpark­man­age­mentlö­sung für die Abfal­l­lo­gis­tik. Mit ver­schiede­nen Soft­ware­mod­ulen zur Daten­er­fas­sung und ‑ver­ar­beitung kön­nen die Routen von Kehr- und Abfall­maschi­nen­flot­ten opti­miert werden.

• Der Einzel­han­del­skonz­ern Wal­mart kann durch den Ein­satz von Sim­u­la­tions­dat­en Waren­routen nachvol­lziehen. So kön­nen Zwis­chen­sta­tio­nen notiert und Schwach­stellen in den Liefer­ket­ten gefun­den werden.

• Der Pro­duzent von Fer­ti­gungs- und Mon­tagetech­nik Würth nutzt Date­naus­tausch, um den Beschaf­fung­sprozess von Gütern teilau­toma­tisiert zu gestal­ten. Dazu wer­den alle Dat­en des Liefer­prozess­es in stan­dar­d­isierten For­mat­en gespe­ichert. Über das ERP-Sys­tem kann ohne manuelle Brüche, auch über Unternehmensgren­zen hin­weg, kom­mu­niziert werden.

Welchen Beitrag leis­tet diese Daten­nutzung zur Wertschöpfung?

Die Opti­mierung und Trans­parenz der Touren verbessert die beste­hende Wertschöp­fung, indem Logis­tikprozesse effizien­ter real­isiert und beschle­u­nigt wer­den. Ressourcen kön­nen so sparsamer einge­set­zt werden.

Quellen: Kirch­hoff Gruppe (2017), The Any­Log­ic Com­pa­ny (2020), MM Logis­tik (2018)

Pub­lika­tion: Wie Unternehmen Dat­en heute schon nutzen und in Zukun­ft nutzen kön­nen. Her­aus­ge­ber: Fraun­hofer IMW, Inhalt: Data Min­ing und Wertschöpfung